Man könnte meinen, die Welt bestehe aus festen Tatsachen. Aus unerschütterlichen Wahrheiten, die nur darauf warten, entdeckt zu werden. Aber das hier – das ist die eigentliche Wahrheit.
Wir fügen uns die Realität zusammen, Stück für Stück. Wir wählen, welche Teile wir behalten, welche wir verlieren, welche wir neu erfinden. Manche Puzzleteile passen, manche sind erzwungen, manche sind schlicht erfunden, weil die Lücke unerträglich wäre.
Und dann ist da noch die Hand. Eine unsichtbare, unaufdringliche Hand, die uns neue Teile reicht. Information. Meinungen. Narrative. Wer hält sie? Wer entscheidet, was eingefügt wird?
Wer auch immer diese Hand gehört – eines ist sicher: Das fertige Bild ist niemals objektiv. Es ist subjektiv, lückenhaft, manipuliert. Und doch nennen wir es Realität.
Aber das Schönste daran? Man kann lernen, das Puzzle selbst zu legen. Man kann lernen, welche Teile einem untergejubelt werden. Und man kann lernen, manche einfach abzulehnen.
Also, bevor du dein Bild vervollständigst – überleg dir gut, wer dir die Teile gibt.

